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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Mein Hobby ist Konsum

Für diesmal eine provokante Schlagzeile. Wie viele Leute kennst du, die ihre Samstage am liebsten in Einkaufszentren verbringen? Und sich wünschen würden, dass man am Sonntag ebenfalls dahin könnte? Früher zielte Werbung darauf ab, zu vermitteln: Xyz ist nützlich, das könntest du noch brauchen. Dann kam die große Wende und plötzlich heißt es: Kauf das, dann wirst du glücklich, berühmt, attraktiv, begehrt und erlebst großartige Abenteuer. Wenn man es sich genau überlegen würde, würde man verstehen, dass man wohl kaum durch ein Deo vom verpickelten Teenager zum begehrenswerten Mann wird. Es ist nur ein Deo, es zaubert keine Pickel weg und es sorgt auch nicht für Bartwuchs. Und die Tasse Kaffee - was hat denn Kaffee bitteschön mit Ruhe zu tun? Kaffee ist ein Aufputschmittel, es stimuliert, es regt an. Und meistens wird er im Stress getrunken, bevor man sich aus dem Haus stürzt, um den Bus noch zu erwischen. Zumindest ist das bei mir der Fall. Einkaufen wird also zum Selbstverwirklichungstrip. Wie wäre es, wenn man sich in der Freizeit statt dessen tatsächlich verwirklichen würde? Vielleicht steckt in die ein Hobbysportler, ein Künstler, ein Erfinder? Wieso nicht einmal wieder in die Natur und die frische Luft genießen? Oder etwas zeichnen, wie damals als Kind? Wieso nicht etwas basteln, den Segelkurs besuchen, den man schon lange machen wollte, wieso nicht endlich ein Buch schreiben oder Jonglieren lernen? Auf Dauer wird man durch solche Aktivitäten mehr bekommen als beim Einkaufen. Weil man auf etwas stolz sein kann. Weil man für sich persönlich etwas erreicht hat, auch wenn es vielleicht keiner sieht. Beim Einkaufen gibt's nur den Reiz des Neuen. Und der ist schnell verbraucht und schon braucht es die nächste Einkaufstour...

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