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Samstag, 25. Juni 2011

Wie ich meine Bücher um die Hälfte reduziert habe

Schon als Kind habe ich davon geträumt, eines Tages eine eigene Bibliothek mit so richtig vielen Büchern zu haben. Deshalb habe ich alle Bücher aufbewahrt. Zwei Regale, zwei Reihen pro Regalbrett plus Bücher oben drauf gestapelt - das war meine Ausbeute. Und dann fing die Sache mit dem Minimalismus an. Ich hab mir mal angesehen, ob es Bücher gibt, die mir nicht gefallen haben. Die gab ich weg. Eine Woche später suchte ich die Sachbücher heraus, die mich gar nicht mehr interessierten. Der Naturführer war als Kind spannend, inzwischen sehe ich lieber digital nach. Bauchtanz war auch kein aktuelles Thema mehr. Das Buch über Fossilien hat mich nie wirklich interessiert. Weg damit. Es tat mir nicht weh. Inzwischen habe ich nur noch ein Regal. Darin sind die besten Bücher, die ich je gekauft und gelesen habe. Manchmal denke ich, dass so eine Bibliothek noch ganz toll gewesen wäre... Aber dann schaue ich mich um und sehe den Platz hier drin. Ich kann klarer denken, weil ich nicht mehr so viele Farben und Titel vor Augen habe. Es ist ein erleichtertes Aufatmen der Seele. Endlich wieder durchatmen zu können ohne dieses "ich könnte das dort lesen oder jenes, vielleicht wird dieses Buch mein Leben verändern oder vielleicht lese ich doch eines Tages noch den Schinken, der mich eigentlich gar nicht interessiert". Was nutzt es, wenn das Leben so voller Möglichkeiten ist, dass wir daran ersticken? Was nutzten zwei Stapel Bücher von der Sorte "die ich irgendwann mal noch lesen werde", wenn ich sie nie lese? Dann habe ich lieber zwei neue Bücher und die werden mir dafür später in Erinnerung bleiben - und zwar in guter.

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