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Dienstag, 9. August 2011

Bitte scheitern

Scheitern. Klingt nicht sehr positiv, oder? Ist es vielleicht auch nicht. Man fühlt sich klein, man denkt, man sei ein Versager, eine Versagerin... Andererseits lernt man nicht dazu, wenn man nur immer das tut, bei dem man sicher erfolgreich sein wird. Ein Beispiel: Früher habe ich Fleisch gegessen, wann immer sich mir die Gelegenheit dazu bot. Drei, viermal Schnitzel und Pommes war keine Seltenheit. Dann habe ich einen Monat lang auf Fleisch verzichtet. Aber ich habe nicht nur verzichtet, ich sah es als eine riesige Chance, mal Lebensmittel probieren, die mir völlig fremd waren. Tofu, zum Beispiel, der klassische Ersatz für Fleisch. Dadurch nahm ich wahr, dass es tatsächlich positive Alternativen zu Fleisch gibt. Als der Monat vorbei war, hab ich wieder Fleisch gegessen - aber nicht ansatzweise so viel wie früher. In diesem Monat fällt es mir relativ leicht, kein Fleisch zu essen. Es ist zwar ein wenig kompliziert, wenn der Kollege unbedingt zu McDonalds will, aber selbst da finden sich vegetarische Alternativen.
Im darauffolgenden Monat habe ich versucht, auf Süssigkeiten zu verzichten. Hat funktioniert. Als Ersatz benutzte ich jedoch am Anfang lediglich Datteln, später gar nichts mehr. In diesem Monat fällt es mir schwer, wieder auf die Süssigkeiten zu verzichten. Es fühlt sich an, als hätte ich noch nie zuvor darauf verzichtet. Ausser Datteln kenne ich keine Alternativen und die hängen mir irgendwann auch zu den Ohren raus. Offensichtlich "scheitere" ich gerade daran. Das Ziel wäre ja, die kleinen Kalorienbomben durch etwas Gesundes zu ersetzen, so dass ich später automatisch zu den gesünderen Alternativen greife.
Beim Fleisch habe ich nicht bewusst nach Ersatz gesucht. Es ist einfach so passiert. Erst durch mein Problem mit den Süssigkeiten wird mir klar, dass es offenbar für die kleinen und grossen "Süchte" etwas braucht, das das Bedürfnis stillen kann, wenn auch vielleicht auf bessere Weise. Also ziehe ich für diesmal den Schluss daraus, dass ich eine Liste mit Alternativen brauche, die mir persönlich schmecken. Das ist wichtig. Wenn ich z.B. eine Frucht als Dessert essen muss, die mir nicht schmeckt, bin ich ganz schnell wieder bei der Schokolade.

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